- Schlangensterne
- Schlangensterne,Ophiuroidea, Klasse der Stachelhäuter; etwa 1 900 im Meer (von der Küste bis in 7 000 m Tiefe) lebende Arten, fossil seit dem Unterordovizium bekannt, mit fünf, seltener sechs oder sieben schlanken, bis zu 70 cm langen Armen, die auch verzweigt sein können. Sie werden durch ein Skelett aus ins Innere verlagerten, zu »Wirbeln« umgewandelten Kalkplatten des Außenskeletts gestützt, die gelenkig untereinander verbunden sind. Die Arme sind scharf von der Scheibe (Durchmesser bis 14 cm) abgesetzt und ermöglichen durch ihre schlangenartige Beweglichkeit und Stabilität den Schlangensternen eine schnelle Fortbewegung. Einige Arten können auch schwimmen oder sich in Sand und Schlick eingraben. Nahrungspartikel werden mit den klebrigen Tentakelfüßchen an den Armunterseiten aus dem Wasser gefiltert, aufgetupft oder mit den Armen umschlungen und zum Mund an der Scheibenunterseite gebracht, der in den blind geschlossenen Magen führt; ein After fehlt. Die Keimdrüsen der getrenntgeschlechtigen Schlangensterne münden in bewimperte Taschen an der Basis der Arme, die auch der Atmung dienen. Die Entwicklung erfolgt über die Ophiopluteus-Larve. Zu den Schlangensternen gehören die Medusenhäupter und der in der Nordsee bis in 350 m Tiefe häufige (bis 340 Tiere/m2) Zerbrechliche Schlangenstern (Ophiotrix fragilis; Scheibendurchmesser 2 cm, Armlänge bis 10 cm), der bei Gefahr seine Arme abwerfen und anschließend neu bilden kann.
Universal-Lexikon. 2012.